An(ge)dacht
Quo vadis, ecclesia?
Hurra, unser Gemeindebezirk hat wieder eine eigene Website online, nachdem die alte schon seit mehreren Jahren brach gelegen hatte. Dank der intensiven Arbeit vor allem unseres Presbyters Rüdiger Gaydoul konnten wir viele Funktionen erneuern, Links erstellen etc. Wer sich also im Internet über unseren Bezirk St.-Matthäus und die Arbeit, die wir tun, informieren oder inspirieren lassen möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Und über eine pdf-Funktion können Sie nun auch unseren Gemeindebrief online lesen. Der Zugang ist denkbar einfach: matthaeus-minden.de. Viel Spaß beim Surfen… 😊
St.-Matthäus macht sich bereit für die Zukunft.., also? Auf jeden Fall..!
Aber wie wird diese Zukunft aussehen?
Nicht nur aufgrund der überall geringer werdenden Gemeindegliederzahlen, evangelischerseits – vor allem – auf den demografischen Wandel zurückzuführen, sondern auch aufgrund eines frappanten Nachwuchsmangels an Pastor/inn/en hat die Landeskirche das Ziel, von 2030 an auf jede Pfarrstelle 5000 Gemeindeglieder zu planen.
Was bedeutet das für die Zukunft? Wird die Kirche dann nur noch und fast ausschließlich für die „Hoch-Verbundenen“ und durch sie getragen, eben durch die, die dem Glauben auch in ihrem Alltag eine große Rolle einräumen..?
Was aber ist dann mit denjenigen, denen die Bindung an die Kirche weiter wichtig ist, den eher „Distanzierten“, die aber hauptsächlich bei Taufen, Einschulung des Enkelkindes, Hochzeit, Weihnachten oder in einem Sterbefall den Weg dorthin finden..?
Wird dann der Pfarrer/ die Pfarrerin in der Hauptsache für diese Dienste zur Verfügung stehen, und die Gruppen und Kreise, Chöre und vielleicht auch der Konfirmandenunterricht durch die „engagierten“ Ehrenamtlichen oder Nicht-Pfarrer/innen verantwortet. Da muss die Pfarrperson dann auch Kontrolle und Macht aus der Hand geben… Das kann auch gut sein…
Es gibt im ländlichen Raum auf jeden Fall z.B. eine Reihe von CVJM´s, denen ich solche verantwortlichen Aufgaben auch bedenkenlos anvertrauen könnte und würde.
Und wie sieht es bei den Planungen für die Zukunft mit dem Zusammengehen von Regionen im Kirchenkreis oder der Zusammenlegung von Gemeinden und Bezirken aus? Wird es dann z.B. eine „Großgemeinde“ oder pfarramtliche Verbindung auf der Rechten Weserseite geben? Müssen gegebenenfalls Gemeindehäuser oder gar Kirchen aufgegeben werden? An manchen Orten in Westfalen oder im Kirchenkreis ist das ja schon geschehen. Und wie kann dann die regional-örtliche Versorgung der Gemeinden noch gewährleistet werden?
Wo geht es hin? Sind wir auf dem Weg in eine gute Zukunft oder als Kirche auf dem Weg in den Untergang?
Ich persönlich bin bereit und gespannt. Auch wenn ich selbst nicht weiß, welche Entscheidungen letztendlich die zukunftsträchtigen sein werden. Aber ich bin auch gewiss! Gewiss, dass auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft – egal welchen Weg all die Gemeinden beschreiten werden – der „Herr der Kirche „seine“ Kirche begleiten und führen wird auf ihrem Weg und nicht untergehen lassen wird.
Lassen Sie sich mitnehmen in diese Gewissheit…!
Ihr Pastor Volker Niggemann